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"Ein schöner Rücken - kann auch entzücken!" Bei diesem Spruch denkt manch einer ganz unwillkürlich an das Bild eines muskulös glänzenden Bodybuilder-Rückens oder an das tief ausgeschnittene Rücken-Decolleteé einer modisch gekleideten Damenschönheit. Wir Ansichtskartensammler träumen anders - nämlich vom "Adressfeld" unserer heißverehrten Ansichtskarten: Wir sind halt schon ein besonders schräges Völkchen ...

Was kann man auf der Rückseite
von Ansichtskarten
nicht alles entdecken: 

Da sind – natürlich - ganz zwangsläufig, die Briefmarken, Stempel und Versendungsvermerke der jeweils befördernden Poststellen (Eilpost, Einschreiben, Nachporto, Zweitfrankaturen, Mehrländerfrankaturen, Annahme verweigert, unbekannt, abgereist ...). Es gibt nichts, was es nicht gibt. Hier schlägt die Stunde der Briefmarkensammler: Viele Sammler alter Ansichtskarten sind im Herzen auch Philatelisten – und was kann es schöneres geben, als eine üppig, gar mehrfach – und selten - frankierte und sauber gestempelte Kartenrückseite. Schauen Sie einmal auf die "Schätzchen" in den drei ersten Bildern der Slideshow!

 

Eine philatelistische Augenweide aus Spanien: Einschreibekarte von Malaga nach Landau

Seltenheit aus Ungarn: Halbierte Marke 2 Filler zur Ergänzung der Portostufe 10 Filler

Hermesköpfe aus Griechenland: Reich frankierter, exklusiver Urlaubsgruss aus Athen nach Stettin

Briefmarkensprache: Gut, wenn Sender UND Empfänger die Botschaft zu deuten wissen

Beidseitig bedruckt: Pfingstgruss mit zweitem Motiv auf der Adressenseite

Grüsse aus der Ferne: Bunter Reigen mit prächtigen Marken aus Chile

Bunte Marken aus der Kolonialzeit: Karte aus Niederländisch Indien (Indonesien)

Irrläufer-Karten: Wenn einer eine Reise tut ...

Eine philatelistische Augenweide aus Spanien: Einschreibekarte von Malaga nach Landau

Seltenheit aus Ungarn: Halbierte Marke 2 Filler zur Ergänzung der Portostufe 10 Filler

Hermesköpfe aus Griechenland: Reich frankierter, exklusiver Urlaubsgruss aus Athen nach Stettin

Briefmarkensprache: Gut, wenn Sender UND Empfänger die Botschaft zu deuten wissen

Beidseitig bedruckt: Pfingstgruss mit zweitem Motiv auf der Adressenseite

Grüsse aus der Ferne: Bunter Reigen mit prächtigen Marken aus Chile

Bunte Marken aus der Kolonialzeit: Karte aus Niederländisch Indien (Indonesien)

Irrläufer-Karten: Wenn einer eine Reise tut ...

Oft sind die Marken vom Versender mit Bedacht gewählt und geklebt: Höhere Portostufen werden aus Marken kleinerer Werte in bunter Reihe zusammengestellt, und in der Art der Klebung ist manchmal auch noch eine Botschaft an die angebetete (angeschriebene) Dame oder den Herren des Herzens versteckt. Ist die Marke schräg – nach rechts – oder nach links – um 90 Grad gedreht oder gar kopfüber geklebt? Ein Narr, wer da an Zufall glaubt! Es gibt spezielle Ansichtskarten, auf denen der „Code“ der verschiedenen Klebeformen eigens erklärt ist (s. Beispiel Karte 4 der Slideshow). Wehe dem Liebespaar, dass sich in der Deutung der verschiedenen Möglichkeiten nicht abgestimmt hat!

Für die 1869 in Österreich-Ungarn und dann schnell auch in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern eingeführte „Mitteilungskarte“ gab es zunächst eine klare Regelung: Die „Rückseite“ war ausschließlich für die „Versendungsfunktion“ nämlich die Adresse und Frankatur reserviert. Ein Narr auch hier, wer glaubt, dass die Auslegung dieser Regel nicht alsbald herausgefordert wurde! Ein kleines, handgemaltes Motiv neben der Adresse, eine spezielle, mit kalligraphischem Talent gestaltete Anschrift des Empfängers, schließlich sogar ein eigens im Druck gestaltetes Motiv zur Unterteilung der Adressenseite sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Gestaltungsideen, die es für die „Rückseite“ der Karten gab.

Schon zum Jahrhundertwechsel wurden „Ansichtskarten“ praktisch durch die ganze Welt verschickt. Zur geradezu „explosionsartigen“ Verbreitung der Ansichtskarten über alle Kontinente trugen die vielfältigen kolonialen Verbindungen vieler Länder Europas in weite Teile Afrikas, Asiens, Australiens und Südamerikas bei. Entsprechend variabel und bunt gestalten sich die Frankaturen. Leider landeten die „schönen Briefmarken aus fernen Ländern“ dann auch gern in Juniors heimischer Briefmarkensammlung. Deshalb finden sich Karten mit wirklich intakten, aufwändigen Frankaturen gar nicht so häufig.

Nicht zuletzt weiß manche Rückseite von Ansichtskarten in ihren vielfachen Stempelungen und Schriftvermerken lange Geschichten über sagenhafte Reisen durch die halbe Welt erzählen: Aus der prinzipiellen Verpflichtung der Post, eine einmal angenommene Postsache dem Empfänger zuzustellen, ergaben sich in manchen Fällen prachtvolle Dokumentationen sogenannter „Irrläufer-Sendungen“, die den Versuch und das Scheitern der Ermittlung eines Adressaten dokumentieren (letztes Bild der Slideshow). Bei manchen solcher Karten ist am Ende der “schöne Rücken“ um ein Vielfaches interessanter und entzückender, als die eigentliche Bildseite.